6 Tage Hanoi – und ich lebe noch

Hanoi hier bin ich!! Das hat wohl auch einer von diesen ominösen Airport-Taxi-Jungs gehört, denn ich war nicht mal aus dem Flughafen raus, da hätte mich einer von ihnen am liebsten schon ins Taxi geladen. Ich habe mich an alles, was ich so über die Airport-Taxis im Reiseführer gelesen habe erinnert, nach langem Hin und Her dann auch noch einen guten Preis zu meinem gewünschten Hotel raus geschlagen und ihm klar gemacht, dass dieser Preis fix ist.

Soweit so gut dachte ich…allerdings nur solang bis er mich vor einem völlig anderen Hotel rauslassen wollte, bei dem ich auch schon an der Autotür begrüßt wurde. Und als wenn das nicht schon gereicht hätte, tat der nette Herr alles daran mir mein gebuchtes Hostel auch noch auszureden. Schließlich habe ich ihm dann doch noch dazu gebracht mich zu dem Hotel zu fahren, in das ich eigentlich wollte und zwar zu genau dem vereinbarten Preis. Dann war er still der Taxi-Mann.

Mit riesen Hunger auf „Pho“ und Lust die Stadt zu sehen habe ich mich mit einer Freundin getroffen, aus der im Laufe des Abends dann sogar vier neue Bekanntschaften wurden. In geselliger Runde habe ich den Abend noch mit wilden Mofa-Fahrten durch Hanois irren Verkehr und einem vietnamesischen Bier ausklingen lassen. (Danke Giang, Hoang, Quynh und Hien!)

Noch ein paar Worte zu Hanoi: der Verkehr ist echt gewöhnungsbedürftig, wenn man vor ein paar Tagen noch im deutschen Straßenverkehr unterwegs war. In Hanoi gibt es Motor-Roller so weit das Auge reicht, dazwischen ein paar Autos. Vom kleinen KIA bis zum dicken Porsche sieht man hier alles. Wobei die Nobelkarossen hier doch eher eine Seltenheit sind. Hier im Verkehr scheint es nur die Regel zu geben, dass es keine Regeln gibt. Auf einer Kreuzung auf der sich vier Straßen treffen, fährt einfach jeder fleißig aufeinander zu und irgendjemand hält schon an. Der Wahnsinn ist, dass es funktioniert. Ich habe keine Ahnung wie, aber ich habe in dieser Zeit keinen einzigen Crash gesehen.

Ebenso abenteuerlich gestaltet sich die Straßenüberquerung. Zebrastreifen existieren, aber niemand interessiert sich dafür. Mir wurde gesagt einfach nur nach den Autos zu schauen, die Roller finden schon ihren Weg an mir vorbei. Und tatsächlich klappt das auch. Es kostet vielleicht etwas Überwindung anfangs, aber letztlich klappt es.

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Kreuzung in Hanoi
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Häuserwände – Wer hier wohl wohnt?
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Ho CHi Minh Mausoleum in Hanoi

Aufgrund dessen, dass ich so einen wahnsinnigen Empfang von Giang, Quynh, Hoang und Hien (Wahnsinn, dass ich die Namen auf die Reihe kriege) in Hanoi hatte und mich dort echt wohl gefühlt habe, bin ich dann doch noch 2 Tage länger als geplant geblieben. Ich muss zugeben ich war erst etwas skeptisch, was die Stadt betrifft, muss aber inzwischen sagen, dass es eine echt interessante Stadt ist, sehr aufregend, spannend und vielseitig.

Ich kann mir vorstellen das Hanoi für viele Touristen, die ein paar Tage dort bleiben eher abschreckend im Kopf hängen bleibt. Wenn man sich allerdings mal etwas auf den „Hanoi-Lifestyle“ einlässt, erkennt man sehr schnell die Vorzüge der Stadt gegenüber einer deutschen Großstadt. Für mich hatte es den Eindruck, dass hier jeder jeden kennt, alle sehr locker miteinander umgehen und trotz der Hektik auf der Straße die Menschen dort sehr gechillt sind und das Leben genießen. Letzteres zeigt sich nicht zuletzt an der vietnamesischen Esskultur. Allein darüber lohnt sich schon zu bloggen.

Während ich in Indonesien in den ganzen 5 Wochen vielleicht 5 unterschiedliche Gerichte probiert habe, waren es hier in 6 Tagen allein schon fast 20. Die Auswahl ist sooo riesig hier. Und die Qualität wirklich gut. Ob im schicken Restaurant, im Restaurant an der Ecke oder auf der Straße. Was die Preise hier betrifft, so hätte ich eigentlich etwas weniger erwartet. Es ist echt teurer als ich dachte, aber immer noch billig im Vergleich zu Deutschland.

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Streetfood an jeder Ecke
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Auch Kurioses kann man kaufen, sollte man aber definitiv nicht

Die Spanne zwischen Arm und Reich scheint hier enorm zu sein. Im Durchschnitt geht es den Menschen hier jedoch recht gut. Unglaublich finde ich die Story der Straßenhändler. Mit zwei prall gefüllten Körben vorn und hinten, befestigt an einem Bambusrohr, tragen sie ihre Waren auf der Schulter durch die Strassen. Die Preise die sie verlangen sind lächerlich niedrig sodass sie auf einen Umsatz von 20-60 Dollar im Monat kommen. Als wenn das nicht schon hart genug wäre, werden sie von der Polizei nicht in der Stadt geduldet und bei regelmäßigen Kontrollen verjagt.

So, nun will ich es aber erstmal dabei belassen und zeige hier noch ein paar Bilder aus Hanoi.

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Markttreiben
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Unterwegs durch die Straßen Hanois
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Longan Frucht
markt-hanoi-vietnam
Frisch auf den Tisch
stromnetz-hanoi-vietnam
Strom auf Vietnamesisch
Stefan

seit über 10 Jahren Fotograf und seit 2009 offiziell reisesüchtig und permanent von Fernweh geplagt, bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Abenteuern in der großen weiten Welt. Auf meinem Blog möchte ich dir alle meine Tipps zum Thema Reisen und Fotografie verraten und dafür sorgen, dass du perfekt gerüstet in dein nächstes Abenteuer startest! Hier erfährst du mehr Über mich

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