Der zweite Tag der Tour startete ähnlich früh wie der erste und es sollten die meisten Kilometer der drei Tage zurückgelegt werden. Insgesamt waren es von Da Lat nach Saigon etwa 500km und davon wurden an diesem Tag etwa 200 gefahren. Als erstes Highlight ging es zum „Dray Nur“ Wasserfall in der Nähe von Dak Mil.
Das ganze Areal wurde von einem reichen Kaffeebauern aufgekauft, was natürlich zu Folge hat, dass es Eintritt kostet, aber das ganze tut dem Naturschutz dort eigentlich auch ganz gut denn es war alles sehr sauber und gepflegt. Weiter ging es auf dem Ho-Chi-Minh Pfad Richtung Süden. Der Pfad war weniger ein Pfad als ein logistisches Netz aus Straßen und Wegen in allen Größen. Der Pfad diente im Indochina-Krieg und im Vietnamkrieg den Nordvietnamesen um ihre Soldaten und Verbündeten im Süden mit Waffen und Lebensmitteln zu versorgen. Trotz mehreren größeren Bombenangriffen konnte dieses System nie ganz zerstört werden und die Versorgung blieb erhalten.
Vorbei am Ho-Chi-Minh Denkmal am Rande des Pfads ging es durch den dicht bewaldeten Dschungel vorbei an zahlreichen kleinen Handwerksbetrieben, Tee- und Kaffeeplantagen, einer Gummibau-Zucht und zerbombten Überresten alter Gebäude aus dem Vietnamkrieg. Fotografisch gab es an diesem Tag gar nicht so viel zu sehen.
In vielen Regionen entlang des HCM-Pfads galt Foto-Verbot. Warum konnte mir keiner genau sagen, jedoch ist das gesamte Gebiet dem Militär unterstellt und nur vereinzelt Leben einige Bauern hier. Außerdem soll es in der Region nahe der kambodschanischen Grenze noch stark vermint sein und daher durften wir uns nicht so weit vom eigentlichen Weg entfernen.
Der Schwerpunkt an diesem Tag lag ganz klar auf den historischen Ereignissen rund um den HCM-Pfad in der Zeit des Vietnamkriegs. Glücklicherweise sprach Mui gutes Englisch und wusste so einiges geschichtliches sodass es trotz der vielen Kilometer und des Fotoverbots nicht langweilig wurde.