Für alle, die schon sehnsüchtig auf unseren Post gewartet haben, schaffen wir nun Abhilfe – denn wir sind wieder unterwegs!
Vor gut einem Jahr haben wir uns mit dem Einverständnis unseres Arbeitgebers für eine dreimonatige Auszeit entschieden, die es uns nun ermöglicht, mal wieder mit dem Rucksack durch Asien zu reisen.
Wir wollen die noch grauen, unbekannten Flecken auf unserer Landkarte mit Leben füllen – insbesondere Laos und Myanmar möchten wir auf dieser Reise erkunden.
Nachdem wir bereits im Februar einen super günstigen Flug gebucht hatten, ging es am Mittwoch dann endlich los. Frankfurt – Qatar – Bangkok – Hanoi – 17 Stunden später und einem Stempel im Pass mehr, der uns erlaubt 15 Tage ohne Visa durch Vietnam zu reisen, begrüßt uns das schwüle Wetter hier in Hanoi. Es dauert keine 5 Minuten und die Hose klebt von der feucht-warmen Luft am Körper.
Falls du Bedenken haben solltest, dass dich die Zollbeamten nur mit dem Nachweis für die bereits gebuchte Rückreise ohne Visa ins Land lassen, uns hat an der Grenze keiner gefragt – wir konnten mit unserem deutschen Pass bedenkenlos einreisen. Das ist natürlich keine Garantie dafür, dass man nicht vielleicht doch gefragt wird.
Mit der orangenen Buslinie 86 geht es vom Flughafen in ca. 50 Minuten und für 30.000 Dong (1,12€) in die Stadt. Der Bus, der jede halbe Stunde fährt, ist neben den normalen öffentlichen Linienbussen die günstigste Alternative um ins Zentrum von Hanoi zu gelangen – zwar geht es hier eng zu, nicht jeder bekommt einen Sitzplatz und es stinkt vielleicht (wie in unserem Fall) ein bisschen nach Durian – aber dafür sind die Busse recht neu und der Preis ist unschlagbar.
Der Ticketverkäufer ist super hilfsbereit und sucht dir den besten Haltepunkt um möglichst einen kurzen Laufweg zu deinem Hotel zu haben – er sagt dir auch, wenn du aussteigen musst – also nur Mut!
Ebenfalls kannst du einen Minibus in die Stadt nehmen, der ist zwar komfortabler, dafür teurer. Für ca. 40.000 Dong (1,50€) fährt man mit den Bussen von Vietjet Richtung Stadtzentrum und gegen einen Aufpreis fährt der Fahrer dich auch bis zum Hotel.
Allerdings musst du warten bis sich genug Mitfahrer gefunden haben – denn erst dann fährt der Minibus los.
Die bequemste und schnellste aber auch die teuerste Art vom Flughafen in die Stadt zu gelangen, ist natürlich wie fast überall das Taxi. Für ca. 260.000-300.000 Dong (ca. 10-12€) wirst du dafür aber auch klimatisiert von Tür zu Tür gebracht.
Egal für welches Verkehrsmittel du dich entscheidest, alle werden im dichten Verkehr von Hanoi irgendwann feststecken – das erklärt auch die lange Fahrzeit für die nur knapp 27 km.
Ich empfehle dir dein Hotel im Old Quarter rund um den Hoan Kiem Lake zu buchen, hier gibt es viele tolle Restaurants und Bars – alles liegt fußläufig beieinander und du kannst dir super easy ein kulinarisches Bild von Vietnam machen.
Bist du zu Fuß unterwegs auf den quirligen Straßen Hanois musst du tierisch aufpassen nicht überfahren zu werden. Der Verkehr ist eigentlich fast rund um die Uhr ein einziges Wirrwar aus Mopeds, Autos, LKWs und Bussen. Alle fahren durcheinander und gefühlt nach ihren eigenen Regeln. Wenn man dann als Fußgänger noch dazu auf der Straße unterwegs ist, ist das Chaos vorprogrammiert. Die Gehwege sind meist blockiert durch parkende Mopeds, Shops und Streetfood Restaurants.
Beim Überqueren der Straße als Fußgänger gilt folgendes: auf eine kleine Lücke im Verkehrsfluss warten und langsam, zielgerichtet und mit möglichst gleichem Tempo über die Straße gehen. Anfangs ein wirklich mulmiges Gefühl wenn die Mopeds und Autos um, vor und hinter einem weiterhin vorbeifahren, aber so und NUR so funktioniert das hier.
Jedes Wochenende wird im Old Quarter eine Straße vom Hoan Kiem Lake bis zum Dong Xuan Markt für Autos und Mopeds gesperrt, so verwandelt sie sich in eine riesige, ewig lange Marktstraße mit allerlei Ständen, an denen man von Schmuck über Textilien bis hin zu Elektronik (natürlich alles Original) alles zu Spottpreisen erwerben kann.
In unseren drei Tagen Hanoi haben wir gefühlt fast nur gegessen – das Essen ist so lecker hier und es gibt so viele unterschiedliche Gerichte, für die man so gut wie immer eine Anleitung braucht, um sie richtig zu essen – ein Glück sind die Locals super hilfsbereit.
Auch viele tolle und stylische Cafés finden sich hier an jeder Ecke und laden zum Verweilen und Entspannen ein. In dieser lauten und quirligen Großstadt solltest du dir auch mal ein oder zwei Pausen gönnen.
Hier unsere drei Favorites im Old Quarter:
1. Café Nola – 89 Ma May, Hanoi
Hast du den unauffälligen Eingang zum Café Nola erst mal gefunden, fühlst du dich wie in einer anderen Welt. Die erste Etage ist super gemütlich gestaltet – hier kannst du den ganzen Abend verbringen und gemütlich ein Buch lesen. Auf jeden Fall solltest du aber der Dachterrasse einen Besuch abstatten – es hängen bunte Regenschirme vom Himmel und sorgen für ein tolles Ambiente. Hier ticken die Uhren ein wenig langsamer als im Rest der hektischen und lauten Großstadt.
2. Cong Caphe– 101 Hoang Cau Street, Hanoi
Das kleine Café liegt direkt am Hoan Kiem Lake, und von Balkon der ersten und zweiten Etage kannst du dem bunten Treiben entspannt bei einem leckeren Getränk zuschauen. Bestellt und bezahlt wird ganz unten am Counter. Es gibt super leckere Kaffeespezialitäten, aber auch ausgefallene Smoothies und Limonaden. Das Ambiente ist bewusst im kommunistischen Stil gestaltet – uns hat’s hier super gut gefallen.
3. Vui Studio Café– 3c Tong Duy Tan, Hanoi
„Be Vui, not sad“ ist das Motto, des kleinen Cafés, das so überhaupt gar nicht asiatisch wirkt – sondern auch gut nach Berlin Prenzlauer Berg passen würde. Hier bekommst du ausgefallene Tee- und Kaffeekreationen wie „Teafog“, „Matcha“, „Milk-Icetea“, aber natürlich auch ganz stinknormalen vietnamesischen Kaffee. Das WLAN Passwort findest du auf der Rechnung und so kannst du im ruhigen, minimalistisch anmutenden Ambiente deinen Lieben zu Hause von deinen Eindrücken erzählen.
Um deine Vietnamesisch-Kenntnisse aufzubessern: „Vui“ bedeutet übersetzt „glücklich“.
Woher wir das wissen? Hoang hat es uns verraten – ich habe Hoang vor 5 Jahren in Hanoi kennen gelernt und nun gibt es nach 5 Jahren ein Wiedersehen – ebenso mit Ngoc und Quynh. Voll verrückt, hätte das vor 5 Jahren jemand gedacht?
Wir haben den Dreien deutsche Süßigkeiten mitgebracht – gar nicht so leicht, denn eigentlich kann man hier alles kaufen (Haribo, Kinderschokolade, Leibnitz), aber wir haben tatsächlich etwas ausgesucht, dass es hier nicht zu kaufen gibt „Katjes“ natürlich im Pandabären-Look. Ich kann euch sagen, so sieht echte Freude aus 😀
Seid also nicht nachtragend, wenn unser Beitrag erst heute kommt, wir haben super viel Zeit mit Hoang, Ngoc und Quynh verbracht.
Auf deiner To Do Liste sollte in Hanoi auf jeden Fall der Dong Xuan Markt stehen. Schon bei meinem ersten Hanoi-Besuch war dies einer meiner Lieblingsphotospots. Das Teleobjektiv auf die Kamera geschraubt, kannst du hier wunderbar das bunte Treiben rund um den Markt mit ein wenig Distanz beobachten und Szenen ganz authentisch und unauffällig einfangen, ohne jemandem nah auf die Pelle rücken zu müssen.
Schon damals dachte ich, der Dong Xuan Markt in Berlin gibt einen authentischen Einblick – aber Pustekuchen – das Original ist noch viel größer und überladener. Hier bekommst du einfach alles im Überfluss – egal ob Souvenir, Handtasche, Schuhe oder Textilien.
Ansonsten haben wir es für diesen Hanoi Besuch recht ruhig angehen lassen. Die meisten Sightseeing Spots kannte ich ja bereits von vor 5 Jahren und so haben wir lediglich dem Temple of Literature noch mal einen Besuch abgestattet. Für 30.000 Dong/Person (ca. 1,15€) kommst du in die ruhige Tempelanlage inmitten der lauten Großstadt. Die konfuzianische Anlage war früher sowohl Tempel als auch Akademie und gilt heute als die älteste Akademie des Landes.
Um deine neue gewonnenen kulinarischen und vielleicht auch für europäische Verhältnisse fremden kulturellen Eindrücke mit Familie, Freunden und Daheimgebliebenen über Social Media zu teilen oder um dich nicht im Straßendschungel zu verlaufen, kannst du dir hier zum Glück an jeder Ecke eine SimCard kaufen – dafür brauchst du nur ein wenig Bargeld. Wir haben uns für eine SimCard von VietTel für 150.000 Dong (5,60€) entschieden – für unser Geld bekommen wir 3,5 GB mit einer Geschwindigkeit von 4G – das sollte für die nächsten zwei Wochen reichen. Da die SimCard bereits vorregistriert ist, kannst du sie einfach einstecken und lossurfen!
Insgesamt hat sich die Stadt schon ein ganzes Stück verändert seit meinem letzten Besuch. So sind nun selbst in der Nebensaison erstaunlich viele Touristen unterwegs. Hanoi reagiert entsprechend – die Vietnamesen sind ja schließlich Geschäftsmänner – und es gibt inzwischen eine Art Kao San Road wie in Bangkok. Ein Straßenbereich nur für Fußgänger, in der sich eine Bar an die andere reiht und die sowohl von Einheimischen als auch Touristen rege besucht wird. Eine echt krasse Entwicklung, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte.
So das war’s erstmal für heute, morgen holt uns der Bus um 8 Uhr am Hotel ab und bringt uns in die wunderschöne Halong Bucht, aber davon dann im nächsten Beitrag mehr.
Ohhhh, wie schön endlich der erste Beitrag.
Ich bin eine von denen, die sehnsüchtig auf Post von euch wartet hat.
Freue mich schon auf die Reise mit euch , genießt die Zeit und gebt auf Euch acht !
Liebe Grüße 😉
Danke Petra! Das machen wir doch immer 😉
Weiterhin viel Spaß euch zwein!