Früh am Morgen des dritten Tags machen wir uns auf den Weg zur Busstation um von Kota Kinabalu über Ranau zum Hot Springs National Park nach Poring zu kommen. Offiziell gibt es keine reguläre Busverbindung dorthin und man müsste von Ranau entweder ein teures Taxi nehmen oder man bucht einen Tagestrip von Kota Kinabalu über den Kinabalu National Park zu den Hot Springs, wird am späten Nachmittag wieder zurück gefahren und ist knapp 40 €pro Person ärmer.
Alles nicht so cool denken wir uns und laufen am Vortag schon mal zur Busstation um mit den Fahrern zu sprechen und handeln schließlich einen Preis von 10,50 € pro Person raust, was an und für sich ganz ok für die Strecke ist. Am nächsten Morgen um 7 Uhr kann sich nur niemand mehr an den Deal vom Vortag erinnern. Aber aus Mangel an anderen Mitfahrern lassen sie sich dann doch darauf ein.
Drei Stunden später an unserem Ziel angekommen, stehen wir dann mit all unserem Gepäck ziemlich in der Pampa vor dem Eingang zu den Heißen Quellen und der Name unseres Hostels, dass wir uns rausgesucht haben, sagt niemandem etwas. Suuuper
Ding mal wieder. Das kommt halt davon, wenn man die Dinge selbst in die Hand nehmen will um Geld zu sparen. Wir wissen das unser Hostel etwa 400 m weiter außerhalb liegen sollt und so folgen wir einfach einem Schild zu einem außerhalb liegendem Hotel.
Das klingt jetzt vielleicht total bescheuert aber in Poring gibt es nur ca. 4 Unterkünfte und die liegen an der Strasse oder im National Park bei den heißen Quellen. Also liefen wir und liefen und liefen bis wir irgendwann völlig verschwitzt an einem Schild vorbei kommen auf dem – wer hätte es gedacht – der Name unseres Hostels steht.
Von dort geht es noch etwa 400 m auf einem steinigen Feldweg, zwischen Bananenplantagen weiter. Endlich dort angekommen hatte ich ein kleines Déjà-vu – wir strhrn, wie ich einst in Indonesien, in einer Park ähnlichen Anlage mitten in der Natur, die reinste Idylle und auf den ersten Blick keine Menschenseele zu sehen. Schließlich begrüßt uns dann doch eine ältere Dame, der wir gerade so erklären können, wer wir sind und was wir wollen, da sie so gut wie kein Englisch versteht und noch weniger spricht.
Auf unserem Zimmer angekommen, sind wir überrascht, solide Austattung, Klimaanlage, heißes Wasser, TV, WLAN… alles da, was man braucht aber kein einziger anderer Gast. Kaum angekommen laden wir nur das Gepäck ab und machen uns gleich wieder auf den Weg zurück zu den heißen Quellen
Inzwischen ist es schließlich schon 12 Uhr und wir haben noch einiges vor. Im National Park angekommen laufen wir erstmal an dem Quellen vorbei in Richtung Wasserfälle. Beim ersten, kleineren angekommen, hören wir von Weitem schon das Gekicher zweier Chinesen, die sich inmitten des kleinen Beckens vor dem Wasserfall von kleinen Fischen an den Füßen rumknabbern lassen. Klar das wir das auch mal ausprobieren müssen.
Wasserfall Nr. 1 – Check – nun zum Wasserfall Nr. 2, der etwa 3,5 km inmitten des
Dschungels liegt. Der Aufstieg ist krasser als wir gedacht haben. Eigentlich hatten wir nicht mit einem Aufstieg gerechnet, wir dachten es würde ein relativ einfacher Dschungel Trek werden. Stattdessen sind wir fast 2 Stunden durch den feucht-tropischen Dschungel unterwegs, mit heftigen Steigungen, glitschigem Boden und wirklich einzigartiger Geräuschkulisse verschiedenster Tiere, die man nicht zuordnen konnte.
Vollkommen nass kommen wir oben an an – und nein…es hat nicht geregnet, es war einfach nur verdammt anstrengend und heiß – stehen wir vor dem überraschend großen, etwa 120 m hohem Langanan Wasserfall. Da wir inzwischen schon einiges an Höhe
überwunden haben und Wasser, das 120 m in die Tiefe fällt schon recht weit spritzt, ist es kalt und echt nass – zumindest für kurze Hosen und verschwitzte Oberteil-Verhältnisse..
Der Weg runter geht zwar grundsätzlich schneller, aber auch dieser ist aufgrund des rutschigen Bodens nicht ohne. Unten angekommen halten wir die Füße noch mal kurz in die heißen Quellen – zum Reinsetzen ist uns dann doch nicht zumute – und machen uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft, wo wir den Abend gemütlich und völlig allein auf der Veranda verbringen, die nächsten Tage planen und bloggen.
An und für sich eine geniale Unterkunft in der wir sicher noch 1-2 Nächte dran gehangen hätten, wenn es dort in der Gegend mehr zu sehen gegeben hätte.
Also setzen wir unsere Reise fort und zwar noch einmal in die Richtung, aus der wir kamen. Eigentlich haben wir schon einen Haken an den Mt. Kinabalu gemacht, aufgrund der unglaublich hohen Kosten. Aber wir können es dann doch nicht lassen und wollen dem Ganzen noch einen Versuch geben.
Diese Entscheidung kommt natürlich nicht aus heiterem Himmel. Ein paar Tage zuvor haben wir auf einer Busfahrt jemanden aus dem Baltikum kennengelernt, der sich vorgenommen hatte aus Kostengründen die Mt. Kinabalu-Tour an einem Tag zu machen. Eine ziemlich bescheuerte Idee – das hat er wohl auch selbst eingesehen. Denn wir haben ihn bei den Hot Springs wieder getroffen und er erzähl uns, dass er nun „durch viel Glück“ die zwei- Tages-Tour für 500 RM also rund 120€ macht. So richtig mit der Sprache rausrücken wie er das geschafft hat, wollte er allerdings nicht.
Dies nehmen wir uns zum Anlass, das Ganze auch noch mal auszuprobieren und fahren zurück zum Kinabalu Nationalpark. Dort angekommen treffen wir Karin, eine Österreicherin, die uns erklärte wie wir günstig an die 2-Tages-Tour komme könnten, vorbei an den überteuerten Tourveranstaltern. Sie selbst hatte sich zwar einen Platz
reserviert, konnte die Tour dann aber aufgrund des schlechten Wetters nicht machen -auch für die nächsten Tage soll sich das Wetter laut Vorhersagen nicht ändern.
Trotz des schlechten Wetters versuche ich an den guten Preis zu kommen und erkundigte mich, werde aber ziemlich schnell wieder ausgebremst, da an den kommenden drei Tagen das (einzige) billige Hostel im Basislager ausgebucht ist. Wochenende halt! Zu dumm aber auch! Wenn man sich allerdings die Aussicht auf den Mt. Kinabalu auf den Bildern mal anschaut, dann hätte es wahrscheinlich eh keinen Sinn gemacht dort hoch zu gehen. Fazit: Günstige 2-Tages-Touren auf den Mt. Kinabalu gibt es also doch, gutes Wetter allerdings nicht immer.
Schnell noch ein paar Fotos in Richtung Mt. Kinabalu gemacht (bzw. wo er eigentlich sein sollte) und noch mal in die entgegengesetzte Richtung (wo das Wetter schöner ist) und auf geht’s mit dem nächsten Bus – zusammen mit Karin – in das 270 km entfernte Sandakan im Nord-Osten Borneos.