Nachdem du vielleicht schon meinen ersten Beitrag über Rom gelesen hast, hast du sicherlich festgestellt, dass die wunderschöne italienische Hauptstadt unglaublich viel Geschichte und Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Natürlich kann ich dir nicht vorschreiben, was du dir alles in Rom anschauen solltest. Dies solltest du nach deinen persönlichen Vorlieben selbst bestimmen und planen. Gern möchte ich dir aber an der ein oder anderen Stelle einen Tipp geben.
Es bietet sich an dir bereits im Voraus einen groben Plan zu machen, was du alles sehen möchtest. Nimm dir nicht allzu viel vor (zwei bis drei Anlaufpunkte pro Tag reichen für’s Erste, der Rest ergibt sich von selbst).
Hier findest du acht Ideen um in das Flair der Stadt einzutauchen:
Inhaltsverzeichnis
Vatikanische Museen und Sixtinische Kapelle
Bei einem Städtetrip nach Rom darf ein Besuch im Vatikan nicht fehlen. Gerade mal 0,44km² umfasst der Stadtstaat, verfügt aber über zahlreiche kulturelle Highlights, die du auf jeden Fall sehen musst.
Wie bereits beschrieben, lege ich dir eine Reservierung für die Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle ans Herz. Tausende Touristen wollen sich dieses Highlight nicht entgehen lassen, daher nutz die Chance einfach an der kilometerlangen Warteschlange vorbei zu spazieren und reserviere dein Ticket online.
Tickets können ab 8:30 Uhr reserviert werden (Eintrittspreis + Reservierungsgebühr: 20€ pro Person). Wir hatten unsere Karten für 9 Uhr reserviert und hielten nach einem kurzen Security Check bereits um 9:05 Uhr unsere Karten in der Hand. Achtet auf angemessene Kleidung, Schultern und Knie sollten bedeckt sein.
Vor Ort kannst du dich, wenn du möchtest, für einen Audioguide (7€ Leihgebühr) entscheiden. Dieser muss nicht vorreseviert werden. Kleiner Tipp: Jeder Audioguide verfügt über zwei Kopfhöreranschlüsse, wenn ihr zu zweit seid und ein paar Euro sparen wollt, bringt euch also jeder ein Paar Kopfhörer mit.
Die Museen des Vatikans bieten zahlreiche Kunstschätze und ziehen jeden Tag tausende Touristen an. Aber glaub mir alle wollen nur eins: sie wollen die sixtinische Kapelle bestaunen – einen Meilenstein der Kunstgeschichte.
Hunderte geführte Touren treffen sich meist gegen 10 Uhr und machen sich durch die Museen auf den Weg zur Sixtinischen Kapelle. Die schmalen Gänge sind voller Menschen, es ist eng, stickig, laut, man wird von einem Zog mitgezogen. Dies ist eine Erfahrung, die ich dir gerne ersparen möchte.
Daher kann ich dir nur ans Herz legen, dir ein Ticket für 9 Uhr zu reservieren und dich nach dem Betreten der Museen auf direktem Weg zur Sixtinischen Kapelle zu begeben. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, alle Museen, die du auf deinem Weg durchläufst, kannst du dir nach deinem Besuch der Sixtinischen Kapelle anschauen. So früh am Morgen verirren sich wenige Touristen und geführte Touren in die Sixtinische Kapelle. So kannst du dich auf eine der Bänke am Rand setzen und in aller Ruhe die beeindruckenden Gemälde Michelangelos an der Decke dieses heiligen Orts bestaunen. Fotos sind übrigens streng verboten, die Sicherheitsangestellten sind theoretisch befugt, geschossene Bilder zu löschen.
Für den gesamten Besuch der Vatikanischen Museen und der sixtinischen Kapelle solltest du 3 bis 4 Stunden einplanen.
Wir haben im Museum außerdem noch die Chance genutzt um eine Postkarte an unsere Liebsten aus dem Vatikan zu schicken. Es finden sich aber auch noch weitere Postämter des Vatikans auf dem Petersplatz.
Petersplatz und Petersdom
Angrenzend an die Vatikanischen Museen liegt das nächste beeindruckende Highlight des Vatikans – der Petersdom. Für alle, die sich keiner geführten Tour anschließen, heißt es Anstellen.
Willst du der Schlange entgehen, besteht die Möglichkeit dich durch den rechten Ausgang der Sixtinischen Kapelle zu schmuggeln. Dieser ist eigentlich nur für geführte Touren gedacht und führt dich direkt zum Petersdom. Wählst du diesen Weg kommst du aber nicht wieder ins Museum zurück. Vorreservieren kannst du nicht, da es sich beim Petersdom um eine Kirche handelt, musst du natürlich keinen Eintritt zahlen.
Wir haben uns wie viele andere auf dem Petersplatz in die Warteschlange eingereiht. Gut geschützt vor der prallen Sonne unter einem kleinen Regenschirm kamen wir gut voran und mussten insgesamt nur 20 Minuten warten. Auch hier muss man sich einem Security-Check unterziehen und sollte zwingend auf angemessene Kleidung achten, auch im Petersdom müssen Schultern und Knie bedeckt sein.
Beim Warten gilt – je später der Nachmittag desto kürzer die Schlange und desto besser das Fotolicht für deinen späteren Aufstieg auf die Kuppel des Petersdoms.
Der Petersdom beeindruckt allein durch seine Dimensionen – 186m lang, 123m breit und 136m hoch. Im Inneren stockt einem der Atem vor Schönheit – Worte reichen nicht um dieses phänomenale Bauwerk zu beschreiben. Hier kannst du eine Weile verweilen und genießen.
Eine Treppe neben einem der vier Pfeiler im Mittelschiff führt in die vatikanischen Grotten. Hier befinden sich zahlreiche Papstgräber – ein geschichtsträchtiger Ort. Der Weg hinaus führt dich direkt zur Kasse für den Aufstieg zur Kuppel, die Aussicht darfst du dir nicht entgehen lassen.
Für den Aufstieg wird eine Gebühr erhoben, die bar entrichtet werden muss – also Bargeld nicht vergessen. Du kannst entscheiden, ob du alle 551 Treppenstufen für 6€ nehmen willst oder ob du die ersten 200 sehr einfachen Stufen mit dem Fahrstuhl überspringen willst, in diesem Fall werden 8€ fällig. Wer gut zu Fuß ist und nur über ein wenig Ausdauer verfügt, schafft die 551 Stufen allemal. Der Weg nach oben durch die vielen enge Aufgänge lohnt sich doppelt. Du wirst oben nicht nur mit einer wundervollen Aussicht auf den Petersplatz und in die vatikanischen Gärten belohnt, sondern kannst auch einen Blick von oben in den Petersdom werfen.
Insgesamt solltest du eine Stunde für Kuppel-Auf- und Abstieg einplanen. Die Kuppel hat im Sommer bis 18 Uhr geöffnet, der Petersdom öffnet seine Pforten im Sommer bis 19 Uhr für dich.
Jeden Mittwoch findet um 10:30 Uhr eine Papstaudienz statt, daher wird an diesem Tag erst ab 13 Uhr Einlass gewährt. Du solltest dir wenn möglich also einen anderen Tag als den Mittwoch für deinen Besuch im Vatikan wählen.
Solltest du dich zufällig zu einer vollen Stunde neben dem Ausgang des Petersdoms auf dem Petersplatz befinden, dann nimm dir ein paar Minuten Zeit. Denn zur vollen Stunde findet die Wachablösung der Schweizer Garde statt. Mit ihren bunten Uniformen sind die Schweizer Gardisten ein tolles Fotomotiv.
Kolosseum und Forum Romanum
Ein kulturelles Highlight jagt in Rom das nächste – auch Kolosseum und Forum Romanum dürfen natürlich auf deiner ToDo Liste nicht fehlen.
Das Kolosseum wurde 72 n. Chr. in Auftrag gegeben und in nur sieben Jahren von ca. 40000 Sklaven erbaut – ein Stück Geschichte zum Anfassen.
Ein Kombiticket für Kolosseum, Forum Romanum und Palatino (für 12€ + 2€ Servicegebühr) kannst du im Voraus online erwerben.
Die Warteschlange an den Kassen wird auch hier zum späten Nachmittag hin immer kürzer. Vor den Kassen des Forum Romanums ist generell nie ein solch großer Andrang wie vor dem Kolosseum. Daher kannst du dir die Servicegebühr sparen, indem du dir die Tickets vor Ort kaufst. Eine Garantie für eine kurze Schlange gibt es aber nie. Das Kolosseum ist mit mehr als 6 Millionen Besuchern pro Jahr die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Italiens, aus Sicherheitsgründen dürfen sich immer nur 3000 Menschen gleichzeitig im Inneren aufhalten.
Über www.coopculture.it kannst du bei Interesse auch verschiedene Touren durch den Unterbau oder in den dritten Rang des Kolosseums im Voraus erwerben. Von April bis September kann ein ganz besonderes Highlight gebucht werden – das Kolosseum bei Nacht. Die lokale Seite ist absolut vertrauenswürdig und bietet die günstigsten Preise.
Kolosseum und Forum Romanum werden am späten Nachmittag in wundervolles Fotolicht getaucht, im Sommer ist bis 19 Uhr geöffnet.
Das heilige Schlüsselloch – „buco“
Eins unserer Highligths in Rom – die etwas andere Perspektive auf den Petersdom durch das heilige Schlüsselloch in der Pforte zur Kirche Santa Maria di Priorato di Malta.
Dieses Highlight findest du nicht in allen Reiseführern, ein absoluter Geheimtipp ist es aber leider nicht mehr. Auch hier musst du inzwischen Anstehen um einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen oder ein Foto zu machen.
Um zum heiligen Schlüsselloch „buco“ zu gelangen, nimmst du am besten die Metro bis zum Circo Massimo, läufst die Via del Circo Massimo in Richtung Tiber und biegst links auf die Via di Santa Sabine ab, die dich den Berg hinauf direkt zum Schlüsselloch führt.
Das Portal befindet sich auf der rechten Seite eines kleinen Platzes ganz am Ende der Straße. Übersehen kannst du es nicht, wenigstens ein gebeugter Rücken weist dir den Weg.
Sonnenuntergang über Rom genießen – „Parco Savello“
Auf dem Weg zurück vom heiligen Schlüsselloch wieder hinunter in die Stadt solltest du einen Abstecher in den angrenzenden Park „Parco Savello“ machen. Hier findet sich eine Aussichtsterrasse, die einen wundervollen Blick auf die Dächer Roms und den Tiber freigibt.
Hier auf der Mauer zu sitzen und bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang hinter der Kuppel des Petersdoms genießen – unbeschreiblich schön und ein unvergessliches Highlight deiner Romreise, das du dir nicht entgehen lassen solltest.
Pantheon
Neben dem Petersdom darf eine weitere Kirche auf deiner ToDo Liste nicht fehlen – das Pantheon.
Es entstammt der römischen Antike und wurde 27 v. Chr. erbaut. Die Kuppel mit einem Durchmesser von 43,30m beeindruckt durch ihre Statik und gehört definitiv zu den Meisterwerken der Architektur. Im Scheitelpunkt befindet sich das 9m große, unverglaste Oculus – die einzige Lichtquelle im Raum.
Trete ein und staune!
Park „Villa Borghese“
Einen weiteren tollen Blick über die Dächer Roms und die Piazza del Popolo bietet die Aussichtsterrasse des Parks „Villa Borghese“.
Mit seinen 80ha Größe bildet der Park ein grünes Erholungsidyll. Hier ist genug Platz um Körper und Geist zu entspannen und die vielen neu gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten.
Aber auch Kulturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, im Park findest du zahlreiche Museen und Theaterstätten.
Spanische Treppe & Trevibrunnen
Der Weg von der Piazza del Popolo zur Spanischen Treppen ist gesäumt mit Geschäften. Hier schlägt das Shoppingherz höher – nicht nur für den großen, sondern auch für den etwas kleineren Geldbeutel. Egal ob Mode, Kunst oder Antiquitäten – hier kommt jeder auf seine Kosten. Achtung beim Kauf von Bekleidung – in Italien entspricht die Damengröße 38 unserer 44, also immer 3 Nummern abziehen.
Die Spanische Treppe ist genau wie der Trevibrunnen ein Touristenmagnet. Ein Erinnerungsfoto schießen ohne andere Touristen im Bild – unmöglich.
Der Trevibrunnen liegt nur wenige Gehminuten von der Spanischen Treppe entfernt. Auf dem Weg durch die römischen Gassen kannst du sicherlich das ein oder andere Fotomotiv entdecken.
Am Trevibrunnen angekommen, erwarten dich zahlreiche Touristen. Natürlich muss Zeit für einen typischen Brauch sein – du wirfst eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter. So landen pro Jahr Münzen im Wert von mehr als einer Million Euro im Brunnen, die die Caritas für wohltätige Zwecke verwendet.
Natürlich sind dies nur Ideen, auch die Engelsburg ist einen Besuch wert oder du erkundest die antike Straße „Via Appia Antica“ mit dem Fahrrad oder wirfst einen Blick auf die wohl bekannteste Wölfin Roms, die auf dem Kapitol zu finden ist.
Auch der Flohmarkt an der Porta Portese in Trastevere, der jeden Sonntag stattfindet, ist einen Besuch wert. Ausgefallene Accessoires und Bekleidung kannst du auf dem „Mercato Monti“ (Urban Design Market, Via Leonina 46/47 Sa – So 10:00 bis 20:00 Uhr) erwerben.
Meine Aufzählung könnte immer noch weiter gehen, an Rom kann man sich einfach nicht satt sehen und wer vom Trubel der Stadt genug hat, der fährt mit dem Zug raus ans Meer.
Eins steht fest, langweilig wird dir in Rom nie – auch bei einem zweiten Besuch nicht.