Nachdem wir vor wenigen Stunden den Adam’s Peak bezwungen haben, sitzen wir müde und erschöpft im Zug in Richtung Kandy. Eins bleibt zu sagen, zu mehr außer essen und schlafen sind wir an diesem Tag nicht mehr in der Lage.
Am nächsten Morgen offenbart sich die Anstrengung vom Vortag durch einen wahnsinnigen Muskelkater in den Waden – die paar Treppen zum Frühstücksraum scheinen unüberwindbar und schmerzten fürchterlich, bei jedem Schritt fühlen wir uns um 100 Jahre gealtert – solche Schmerzen hatte ich wirklich noch nie. Irgendwie schaffen wir es dann aber doch in den Frühstücksraum und auch runter in die Stadt, denn unser Hotel liegt an einem Hang, bietet dafür aber einen wunderschönen Blick über die Stadt.
In Kandy besuchen wir den berühmten Tempel of Tooth, der einen Eckzahn Buddhas beherbergt. Da Shorts natürlich verboten sind, muss sich Stefan ein Tuch umwickeln um eintreten zu dürfen.
Am Abend suchen wir uns ein nettes Restaurant – solltet ihr jemals in Kandy sein, dann esst im White House – tolles Ambiente, unglaublich lecker und vor allem super günstig. Beim Abendessen werden Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, wir wollen auf die berühmte Felsenfestung Sigiriya – ihr müsst denken, sind die verrückt geworden, schon wieder ein Berg… ja, irgendwie schon.
Aus dem Reiseführer wissen wir, dass sich der Eintritt auf ca. 30€ pro Person beläuft – Wucher! – von Alex und Mike haben wir den Tipp bekommen, dass es einen Kilometer weiter nördlich einen weiteren Felsen namens Pidurangala gibt, der uns nur 3€ Eintritt kosten soll und von dem man einen tollen Blick auf Sigiriya hat. Liegt also auf der Hand, dass wir uns für den Insidertipp entscheiden.
Am nächsten Morgen soll es also losgehen, mit Schmerzen in den Waden wachen wir auf – und denken beide, wie sollen wir nur diesen Felsen hochkommen, aber wir sind ja schließlich nur einmal in Sri Lanka und müssen unsere Chance nutzen. Also suchen wir uns in der Stadt ein Taxi, das uns ins 100 km entfernte Sigiriya und wieder zurück bringen soll. Der Fahrer ist super happy, dass er uns sein Land zeigen darf (sicherlich auch über das Geld, was er von uns bekommt), hält überall an und zeigt uns die vielen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg – zahlreiche Tempel und Gotteshäuser verschiedenster Religionen.
Gegen Mittag erreichen wir den Felsen Pidurangala, der sich 200m hoch aus der sonst platten Landschaft erhebt. Wir machen uns auf den kletterreichen Aufstieg, die ersten Meter und Treppen schmerzen noch, aber dann ist der Muskelkater auf einmal wie weggeblasen – unvorstellbar. Der Aufstieg dauert diesmal keine Stunde und der Ausblick ist toll, auch mit dem Wetter haben wir wieder Glück denn auch diesmal fängt es erst auf der Rückfahrt an zu regnen.
Als wir gegen 17 Uhr aus dem Taxi steigen, fühlen wir uns wieder wie am Morgen – der Muskelkater in den Waden ist schlimmer denn je zurück. Also beschließen wir uns für die letzten vier Tage ein schickes Hotel am Strand zu buchen und machen uns am nächsten Tag mit dem Zug auf den Weg nach Bentota. Hier liegen wir nun bei Sonnenschein am Strand oder wahlweise am Pool und erholen uns von den vielen Abenteuern, die wir in den letzten Tagen erlebt haben.
Einen kleinen Ausflug haben wir dann aber doch noch geplant, der Besuch der Schildkrötenauffangstation „Victor Hasselblad“.
Als Fazit: Sri Lanka ist ein tolles, abwechslungsreiches Reiseziel, das man auch gut in wenigen Wochen bereisen kann – doppelt soviel Zeit wäre natürlich doppelt so schön gewesen.