Es ist wieder mal soweit. Nach 346 Tagen hat uns Asien endlich wieder, diesmal haben wir uns Sri Lanka als Reiseziel ausgesucht und sind schon wahnsinnig gespannt, was wir wohl alles erleben werden.
4 Uhr morgens Ortzeit in Colombo – Landung, mal eben noch schnell im Reiseführer geblättert, wo unser erstes Ziel sein soll und 3 Stunden später sitzen wir auch schon in einem schaukelnden Eisenbahnwaggon der 2. Klasse Richtung Süden. Der Zug ist hier das Fortbewegungsmittel Nummer 1 – das liegt wohl vor allem am Preis, das Ticket ins 100km entfernte Hikkaduwa kostet uns einen unschlagbaren Euro pro Person und ich bin mir sicher, es wird nicht unsere letzte Zugfahrt in Sri Lanka sein.
Gegen 9:30 Uhr erreichen wir den Bahnhof von Hikkaduwa und wie immer wenn man in Asien aus dem Bus oder Zug aussteigt, wird man von netten Einheimischen in Empfang genommen, die einem die Hotelsuche abnehmen wollen.
Da wir inzwischen seit fast 24h auf den Beinen sind und dringend mal alle Viere von uns strecken müssen, kommt uns das auch ganz gelegen. Und so zeigt uns Banru mit seinem Tuktuk die verschiedensten Unterkünfte und wir müssen nur noch wählen, welche uns am besten gefällt. Banru spricht ganz gut Englisch und betont die ganze Fahrt über „I’m not bla bla“, “ I like money, but I not money hungry“.
Unsere erste Unterkunft ist schön gelegen, direkt am Strand und so unternehmen wir nach einem kurzen erholsamen Schlaf einen ausgedehnten Strandspaziergang. Im Oktober ist keine Saison in Sri Lanka, wenig Touristen am Strand, das Meer ist auf Grund des Monsuns aufgewühlt und hin und wieder regnet es, aber alles halb so wild.
Am nächsten Tag geht es für uns weiter ins 15 km entfernte Galle. Nein, nicht wie das Organ, eher französisch ausgesprochen, ohne betontes „e“. Auch diesmal nehmen wir wieder den Zug, da dieser 45 Minuten Verspätung hat, bleibt Zeit für ein ausgedehntes Gespräch mit einem Einheimischen – er arbeitet für die Eisenbahn und ist dafür zuständig, die Leute am Bahnsteig darüber zu informieren, wenn der Zug mal wieder zu spät kommt. Er erzählt uns viel über sein Land, dazu gehört natürlich auch die große Tsunami Katastrophe im Jahr 2004 und dann fährt auch schon der Zug ein – rappelvoll, sodass wir diesmal stehen müssen – da fühlt man sich gleich wie zu Hause in der überfüllten, heißen, stickigen Berliner Ubahn.
Unser Hotel liegt in Galle Fort, eine im 16. Jh. von den Niederländern errichtete Festung an der Küste vor Galle. Das Fort ist ein super schönes kleines Örtchen, geprägt von der niederländischen Kolonialzeit mit tollen Cafés, Restaurants und kleinen Shops – hier gefällt es uns sehr gut. Auch wenn der Aufenthalt hier ein wenig verregnet ist, macht uns das nichts aus, denn wir sind ja auf alle Wetterlagen eingestellt. Vor allem dem guten Essen von Mr. Fazal, der es sogar in ein deutsches Kochmagazin geschafft hat, wie er uns stolz zeigt, kann der Regen nichts anhaben.
Natürlich bleibt so auch Zeit sich um die nächsten Stops in Sri Lanka Gedanken zu machen und dem Travelblog nach fast einem Jahr wieder Leben einzuhauchen.