Na gut, na gut, so ganz stimmt das auch nicht, ein paar Hotels gibt es dort schon, aber die Auswahl ist sehr beschränkt, erst recht in unserer Preisklasse und Hostels oder Gästehäuser gibt es dort schon gar nicht. Aufgrund der quasi nicht vorhandenen Budgetauswahl im Reiseführer, suchten wir vor unserer Abreise in Korat noch schnell nach einer guten und günstigen Bleibe und buchten direkt. Nach unserer Ankunft stellt sich allerdings heraus, dass unsere Unterkunft doch weiter vom Stadtkern entfernt ist als wir glaubten. In diesem Fall ist das eigentlich gar kein Problem, da wir eh nichts besonderes in Chantaburi geplant haben, wir haben noch zwei Tage Puffer und mussten diese zwischen dem 1. und 3. November irgendwo verbringen, also entschieden wir uns für Chantaburi.
Am ersten Abend stehen wir mal wieder vor dem Problem etwas zu Essen zu bekommen, weil wir in einer Gegend wohnen, in der es wirklich so gut wie gar nichts gibt, also frage ich am Empfang nach. Die Dame muss mich aber irgendetwas falsch verstanden haben, denn kurze Zeit später steht ihr Mann mit seinem Moped vor uns, sein 4 jähriger Sohn sitzt ganz vorne vor ihm, und gibt uns zu verstehen, dass wir aufsteigen sollen, er würde uns zu einem Restaurant fahren. Zu viert? Ohne Helm? (Ziemlich gefährlich allein schon wegen der exorbitant hohen Strafen, die witzigerweise nur die Touristen treffen, denn die meisten Thais fahren ohne Helm) Im Dunkeln? Puh, das ist hart, aber man will ja nicht unhöflich sein und besser als Laufen ist es allemal. Also fahren wir nun zu viert mit dem kleinen Möppchen in die Stadt. Tina ist die ganze Zeit völlig besorgt, was wohl passiert, wenn wir so von der Polizei erwischt werden würden, aber es geht glücklicherweise alles gut. Er fährt und fährt und fährt und fährt, bestimmt an einem Dutzend möglicher Restaurants vorbei quer durch die Stadt und lässt uns schließlich irgendwo im Nirgendwo vor einem recht teuer wirkendem Restaurant absteigen, erzählt noch etwas auf Thai, zeigt in eine Richtung und fährt wieder weg eh wir überhaut schalten können. Da stehen wir nun. Wir laufen ein paar hundert Meter zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind, zu einem Nachmarkt auf dem es dutzende Essensstände gibt. Ein Glück ist der nicht allzu weit weg, denn wir haben inzwischen richtig Hunger. Im Anschluss an das sehr preisgünstige Abendessen kaufen wir noch im Supermarkt einige Sachen für die nächsten zwei Tage und machen uns vollgepackt auf den Rückweg in der Hoffnung unterwegs einem Taxi zu begegnen. Fehlanzeige. Nichts, kein Taxi oder irgendein Taxi ähnliches Gefährt, das uns zu unserem Hotel fahren könnte. So versuchen wir den langen Weg, den wir mit dem Moped zurückgelegt hatten, zu Fuß wiederzufinden denn dummerweise haben wir diesmal weder Handy noch eine Karte dabei. Irgendwo mittendrin begegneteuns dann…..unser Freund aus dem Hotel samt Kind und Frau. Ich könnte wetten er hatte irgendwo in der Nähe des Restaurants gewartet um uns wieder mit zurück zu nehmen und es war das, was er uns zu verstehen geben wollte als er uns abgesetzt hatte und nun war er zig mal den Weg abgefahren um uns zu finden. Aber ob das stimmt werden wir nie erfahren. Wir müssen kurz warten, denn er muss ja erst schnell seine Frau zurück ins Hotel fahren. Zu fünft hätten wir da ganz sicher nicht draufgepasst. Puh, was ein Abend.
Wie erwähnt haben wir in Chantaburi nicht viel vor und so verbringen wir den halben Tag im Bungalow und entspannen ein wenig – zu unserer Entschuldigung, es regnet den gesamten Vormittag über. Am Nachmittag wollen wir dann noch mal in die Stadt. Diesmal im Hellen und ganz wichtig ZU FUß!!! Der Reiseführer erwähnt eine Straße, in der viele Vietnamesen leben und in der es dementsprechend viele vietnamesische Essensständen und Restaurants geben soll. Super, vietnamesisches Essen ist so gut und wenn es dann noch von Vietnamesen zubereitet wird….Erinnerungen an Vietnam werden wach. Dummerweise stellt sich heraus, dass die Straße nicht in der Stadtkarte des Reiseführeres eingezeichnet ist und nicht mal Google die Straße kennt. Also gehen wir zum einzigen im Reiseführer eingezeichneten, vietnamesischen Restaurant und stehen eine Stunde später vor einem, wer hätte es gedacht…..abgerissenen Gebäude. In diesem Moment habe ich mir fest vorgenommen dem guten Stefan Loose mal eine gepfefferte Mail zu seinem ja ach so aktuellen Reiseführer zu schreiben. Ganz davon abgesehen, dass die Informationen zu unseren letzten 4 Stationen sowieso extrem karg ausfielen, so scheint hier nicht mal die Hälfte der gelisteten Lokale auch nur im Ansatz aktuell zu sein. Ärgerlich nachdem wir über eine Stunde zu Fuß unterwegs waren.
Zu guter Letzt finden wir aber ein ganz nettes Restaurant. Interessanterweise mit einer ungewöhnlich umfangreichen Bierkarte. Darunter Paulaner, Erdinger und Köstritzer – um nur mal die deutschen Biere zu nennen. Und das für ein Restaurant, welches offensichtlich in erster Linie die Einheimischen bediene und sich sowieso eher weniger westliche Touristen nach Chantaburi verirren. Vielleicht mögen Thailänder ja deutsches Bier. Ich werde mal einen fragen…