Es folgt: Regen, Regen, Regen und … etwas mehr Regen

Ach stimmt, da war ja was….es ist Regenzeit. Das und die Tatsache, dass wir in der regenreichsten Region des Landes unterwegs sind, könnte eine Erklärung für die vier Tage ununterbrochenen Dauerregens sein, die uns erwarten werden. Nein mal im Ernst, wir sind uns schon völlig im Klaren darüber gewesen, was es bedeuten kann in der Regenzeit zu reisen und hatten ehrlich gesagt mit noch viel mehr von dem kühlen…ehm.. warmen Nass von oben gerechnet, aber glücklicherweise beschränkt sich der Regen bisher nur auf ein paar wenige Tage bzw. teilweise auch nur Stunden und Minuten.

Die Situation in der Ranong-Provinz ist aber nun eine völlig andere. Seit unserem Abreisetag aus Khao Lak, wo das Wetter bis dahin wirklich hervorragend war, regnet es so ziemlich ohne nennenswerte Pause. Wir reisen nach Norden, der Regen reist mit uns und er scheint auch dort zu bleiben wo wir sind. Nach Khao Lak wollen wir auf die Insel Koh Phayam, eine Empfehlung des Guesthouse-Besitzers Patrick in Krabi. Ein wunderschönes, kleines Inselidyll, völlig untouristisch und mit nur einigen wenigen Hotels und Resorts sollte uns erwarten. Ein Aussteigerparadies und genau der richtige Ort im Süden um noch einmal ein paar Tage auszuspannen, bevor es dann weiter in den Norden und weg vom Meer geht. Weil die Boote in der Nebensaison nicht besonders oft fahren und wir außerdem noch eine 5,5 Stunden Busfahrt vor uns haben, entscheiden wir uns für einen Zwischenstopp in der Stadt Ranong um von dort aus am nächsten Morgen gleich mit dem Boot weiter auf die Insel zu fahren.

Ranong ist nicht wirklich der Rede wert. Es gibt so ziemlich gar nichts dort und die Stadt dient wohl jedem Touristen nur als Nothalt vor Koh Phayam. Bei unserer Ankunft in Ranong regnet es nun schon etwa 17 Stunden und es sieht nicht nach Besserung aus. In der Nähe des Busbahnhofs finden wir ein kleines Reisebüro und einen netten Herren, der uns ein sehr günstiges Hotelzimmer vermittelt (wahrscheinlich Vetternwirtschaft – und der Preis ist nur so gut weil zu dieser Zeit einfach niemand in der Gegend unterwegs ist). Er macht sogar kurzer Hand seinen Laden dicht und bringt uns völlig kostenlos dorthin (jaja, definitiv Vetternwirtschaft). Aber das Hotel ist absolut in Ordnung und kostet immerhin nur 350 Baht /8,50€ pro Nacht.

Am nächsten Morgen holt uns der nette Herr aus dem Reisebüro wieder ab und fährt uns zum Pier (diesmal für ein kleines Entgelt, aber immer noch recht günstig). Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und wir sind nun bei etwa 32 Stunden Dauerregen angelangt. Na super, wir auf dem Weg zum Inselparadies und es regnet ununterbrochen. Aber hey, die Insel liegt ja ein ganzes Eckchen weg, es kann nur besser werden. Mit diesem Gedanken und 2 Stunden später, legen wir auf Koh Phayam an. Es regnet… nun noch stärker. Nach dem Motto „Nass werden wir ja sowieso“ laufen wir vom Pier zu den ersten Häusern, besorgen uns kurzer Hand eine Transportmöglichkeit zum Hotel und fahren los.

Hafen-Ranong-Thailand
Wir verlassen Ranongs Hafen – es regnet nur leicht
Überfahrt-im-Regen-Ranong-Thailand
Leider verschlechtert sich das Wetter je näher wir Koh Phayam kommen

Da es auf Koh Phayam keine Autos gibt, ist das Fortbewegungsmittel der Insulaner das Moped und das gilt auch für die Taxis. Im strömenden Regen mit jeweils 2 Leuten und 2 Rucksäcken pro Moped fahren wir quer über die Insel, bergauf und bergab, durch Pfützen die durch den langen Regen kleinen Teichen gleichen. Ich muss unterwegs einfach nur loslachen so absurd ist diese Situation, bei dem Wetter mit einem 18 kg schweren Rucksack und einem Daypack mit Kameratasche hinten auf einem ollen Moped zu sitzen und sich durch die Gegend kutschieren zu lassen. Trotz Regenjacke und Regenschutz über den Rucksäcken sind wir und unser Gepäck völlig nass. Wer mit dem Moped 20 Minuten durch den Regen und riesige Pfützen fährt, sollte auch nichts anderes erwarten, aber mal abgesehen von den Klamotten, die wir an haben, sind die meisten Sachen in meinem Rucksack glücklicherweise mehr oder weniger trocken geblieben. Tina hat da leider etwas weniger Glück.

Selfie-im-Regen-Thailand
Pitschnass am Hotel angekommen
Strömender-Regen-Thailand
Es hört einfach nicht auf zu regnen
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Nur nicht die gute Laune verlieren

In unserem Hotel direkt am Strand werden wir sehr herzlich von den Besitzern empfangen. Wenn man sich mal den doofen Regen weg denkt, ist das Hotel wahrscheinlich ein richtiger Kracher, so leider nur ein halb versunkenes Paradies. Aber es hört ganz bestimmt noch auf zu regnen – immer schön positiv denken!! Unser traditionell thailändischer Bungalow mit Veranda und Open-Air-Bad ist wirklich richtig schön.

Das Problem – leider regnet es beständig weiter – die gesamte Nacht – inzwischen sind wir bei ca. 57 Stunden Regen angelangt und es werden noch weitere 24 Stunden folgen bis wir am kommenden Tag endlich mal ohne Regengeprassel aufwachen. Nach dem Frühstück reicht es sogar für einen kleinen Spaziergang am Strand bis das Drama wieder seinen Lauf nimmt. Das nächste Drama zeigt sich in Form von unglaublicher Feuchtigkeit, die auch nicht vor unseren Rucksäcken samt Inhalt Halt mache. Nahezu ALLES ist feucht und beginnt einen seltsamen Duft zu entwickeln.

ein-Fetzen-blauer-Himmel-Thailand
Ein hellblauer Lichtblick am Himmel
nasse-Klamotten-Thailand
Alles nass und feucht…

Oh man, fassen wir mal kurz zusammen, Koh Phayam ist mit Sicherheit richtig schön (viel haben wir ja nicht gesehen), unser Hotel samt Besitzer ist ebenfalls richtig gut, was uns aber unglaublich auf die Nerven geht: der Dauerregen, die Feuchtigkeit, der sehr begrenzt verfügbare und nur durch eine LKW-Batterie zur Verfügung stehende Strom und die wirklich miese Internetverbindung. Punkt 3 und 4 hätten mir sicher nichts ausgemacht, wenn doch nur der Regen nicht gewesen wäre. Tag 3 dann der Tag der Abreise. Und woohoo, es regnet nicht. Auch in der Nacht bleiben wir meist vom Regen verschont. Es regnet genau bis zu dem Punkt nicht, an dem wir uns auf unsere Moped-Taxis setzen und zum Pier aufbrechen wollen. Oh nein, jetzt geht das Ganze wieder von vorne los und wir werden (mal wieder) nass.

Aufgrund der Tatsache dass wir ein riesiges Feuchtigkeitsproblem in unseren Rucksäcken haben und der Weg von Koh Phayam nach Bangkok irre lang ist, legen wir noch einen 2-Tages-Stopp in Chumpon, etwa 3,5 Busstunden von Ranong entfernt, ein. Ein Stopp, der nur und ausschließlich dazu gedacht ist, all unsere Sachen in die Wäscherei zu geben, den Rest im Zimmer aufzuhängen und möglichst lange der trockenen Luft der Klimaanlage auszusetzen. Immerhin regnete es inzwischen auch nur noch sporadisch – vielleicht 3 Stunden pro Tag. Also abschließend noch einmal: Es kann doch jetzt wirklich nur noch besser werden!!! Oder?

Stefan

seit über 10 Jahren Fotograf und seit 2009 offiziell reisesüchtig und permanent von Fernweh geplagt, bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Abenteuern in der großen weiten Welt. Auf meinem Blog möchte ich dir alle meine Tipps zum Thema Reisen und Fotografie verraten und dafür sorgen, dass du perfekt gerüstet in dein nächstes Abenteuer startest! Hier erfährst du mehr Über mich

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