Nach etwas über fünf Wochen in Malaysia geht es nun weiter nach Thailand. Nun sind es nur noch knappe acht Wochen, die uns in Südostasien verbleiben… Man, man man, wie schnell die Zeit vergeht. Unser „Plan“ – wenn man das denn so nennen will – sieht vor die Hälfte der verbleibenden Zeit mal so richtig Urlaub zu machen und die anderen vier Wochen den Norden Thailands zu bereisen. Wo relaxen, wenn nicht im Süden des Landes? Dutzende Inseln, traumhafte Strände, viele billige Hotels (Nebensaison lässt grüßen). Unser erster Stopp ist Krabi.
Nachdem wir die Fähre von Langkawi (Malaysia) nach Satun (Thailand) genommen haben, tappen wir auch prompt in die erste Touri-Falle. Wir haben uns eigentlich vorgenommen von der Fähre irgendwie zum Busbahnhof zu kommen und von dort einen günstigen Bus nach Krabi zu nehmen. Stattdessen werden wir direkt von vielen überaus freundlichen Herren in Empfang genommen, die uns ein „günstiges“ Ticket mit einem Minibus verkaufen wollten. „Hey you, where you go? Oooooh Krabi, here minibus to Krabi, cheap, cheap, only 600 Baht per person“. 600 Baht ist ungefähr das Dreifache was der andere Bus kosten soll. Weil wir diese Masche durchaus auch aus Malaysia kennen, beharren wir stur auf unseren öffentlichen Bus. „Ooooh nooooo, big bus very slow, stops everywhere, 5 hours to Krabi, and bus station far from here. Minibus just 4 hours, very fast to Krabi. I have 2 seats left in minibus, all other tourist are waiting for you, come, come, come…“. Ja super, da werden wir quasi schon Richtung Bus geschoben, ohne dass ich auch nur im Ansatz zugesagt habe. Als der gute Mann dann merkt, dass wir uns weiterhin weigern, flüstert er mir zu: „Ok, for you I make special price“ und male mir eine 500 auf einen Zettel. Was will man machen. Da steht man mit Gepäck mitten in der Pampa an einem Pier, kein Taxi weit und breit, man weiß nicht genau wie man zum Busbahnhof kommen soll und ein aufdringlicher Thailänder drängelt einen in einen überfüllten Minibus. Völlig entnervt sage ich zu und schon sitzen wir im Minibus nach Krabi. Hierbei sei noch gesagt, dass wir bestimmt 6 oder 7 mal irgendwo teilweise recht lange gehalten haben, ständig Leute aus und einstiegen und statt den versprochenen 4 Stunden haben wir ganze 6,5 Stunden gebraucht. So viel also dazu.
In Krabi angekommen finden wir das hübsche Guesthouse von Mr. Patrick – einem schon seit Ewigkeiten in Thailand lebenden Deutschen, dem das viele Thai sprechen schon mächtig auf seinen deutschen Akzent geschlagen ist. Seine Stimmfarbe klingt sehr Thailändisch, auch wenn er Deutsch spricht und das hört sich wirklich etwas komisch an. Aber ein echt netter Kerl. Sein Zimmer kostet uns nur 10€ pro Nacht.
Am folgenden Tag mieten wir uns ein Moped für schlappe 3,50€ und machen uns auf den Weg zum 15 km entfernten Tiger Cave Tempel um den Tempelberg zu besteigen. Uns erwarten 1237 Stufen, die sich im Nachhinein doch als 1260 Stufen entpuppen. Jetzt denkt man sich „Och, 1260 Stufen, klingt jetzt ganz ok“. Dachten wir im ersten Moment auch, nur hätte man aus den 1260 auch getrost 2520+ machen können, denn die Stufen sind wirklich fast ausnahmslos mehr als doppelt so hoch wie normale Stufen. Das gepaart mit der thailändischen Temperatur und der hiesigen Luftfeuchtigkeit kommt man irgendwann völlig am Ende und nass geschwitzt oben an – wenn man denn ankommt.
Kaum die ersten Stufen hinter uns gebracht, dachte ich, ich seh nicht richtig. Da kommt uns eine Horde Affen entgegen. Einige auf der Treppe, die meisten jedoch rutschen total cool und lässig auf dem Treppengeländer an uns vorbei. Warum auch die Treppe benutzen, wenn’s eine Stange gibt. *Slide like a Pro* Diese Stufen…. stellen sich als die anstrengendsten 35 Minuten meines Lebens heraus – davon bin ich überzeugt. Ich brauchte auch wirklich lange um dort oben wieder einigermaßen klar zu kommen und mich von dem Aufstieg zu erholen (das nächste Mal sollten wir vielleicht langsamer gehen). Beim Aufstieg auf den Tempelberg zählt ganz klar – der Weg ist das Ziel!
Am Abend zurück in Krabi genießen wir das thailändische Essen, welches, im Vergleich zu Malaysia, nicht nur ein anderes Land, sondern eine andere Welt ist. Es gibt hier so eine unglaubliche Vielfalt an verschiedenen Gerichten und kleinen Snacks. Und das was wir bisher probiert haben, ist einfach soo gut. Es wird wahrscheinlich wirklich die verbleibenden acht Wochen brauchen um uns durch alles mal so richtig durchzuprobieren.